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Das Ressidorf

Die Entstehung und Entwicklung berichtet von der Gründerin, ihrer "stärksten Stütze durch all die Jahre" und einem langjährigen Bewohner.

Nachdem sie einige Leute kannte, die keine Unterkunft für den kommenden Winter hatten, machte sich Linde Ressi im Herbst 1995 auf die Suche nach einem Winterquartier für sie. Schließlich wurde dieser Ort gefunden, Container aufgestellt und noch vor Weihnachten, am 22. 12, war das "Dörfl" eröffnet und innerhalb kürzester Zeit waren die damals 5 Container voll.


samurai.jpg (14491 Byte) [foto: m. krusche]

Einer davon diente dabei als Küche, Büro, Dienstzimmer, Gemeinschaftsraum, ... ein Container als zentraler Punkt für die 16 Bewohner ("es war eine Rauchkuchl"). Im Laufe der Zeit kamen Unterkünfte wie Bauwägen, Wohnmobile, Kleinbusse dazu oder auch wieder weg – auch ein Zelt wurde einen Sommer lang aufgeschlagen – und die Bewohneranzahl pendelte sich bei heute ca. 20 Personen ein. Im Dorf leben hauptsächlich Männer, es bietet aber auch Paaren Unterkunft, eine Frau allein, hat nur einmal eine hier gewohnt – eine der netten Dorfgeschichten, die mit einer Hochzeit endete. Hunde gehörten und gehören zum Dorfleben sowieso dazu.

Das Ressidorf ist eine niederschwellige Einrichtung: es bietet Unterkunft, Essen und Deckung der sanitären Bedürfnisse, "aber wir sind nicht rund um die Uhr da" – doch es bietet "Heimat" für die, die bleiben und es bietet Starthilfe für die, die in eine Wohnung weiterziehen und bleibt für viele über Jahre Anlaufstation bei Schwierigkeiten. Es ist Anlaufstelle für die, die von der Straße reinkommen und glücklich sind, "wenn’s in einem warmen Bett" schlafen können.

Auch wenn hier viele "schwierige" Leute wohnen, es sind "schon weit über 80 Leute, die ich vom Dorf weitervermittelt habe ... Das hat einen Sinn ... das hat etwas gebracht."

Das Dorf soll weiter entwickelt werden, z. B. dass die Container durch Häuser ersetzt werden, "dass a jeder ... sich zurückziehen kann, das wär’ schon wichtig", gerade weil ein jeder, der hierher kommt "so viel aufgestaut hat", weil alle eine schwierige Geschichte haben.

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